Von Soria nach Arnedo 85km
Ich habe den Tag mit Frühstück im Zelt begonnen. Draußen war alles nass, weil es die halbe Nacht geregnet hatte und außerdem war es mit ca. 10° ziemlich frisch. Anschließend gab es den Cafe in der Bar vom Campingplatz und es folgte
eine anspruchsvolle und sehr schöne Etappe. Nach einigen Kilometern Warmfahren ging es dann erstmal ca. 400 Meter höher zum Puerto de Oncalla, dem mit 1454m nach der Kursänderung höchsten Punkt meiner Tour in Spanien. Die ersten 250 Höhenmeter ließen sich fahren danach waren dann 150 Höhenmeter Schieben mit einer relativ konstanten Steigung von ca. 9% angesagt. War aber bei dem tollen Panorama ganz ok und gegen 12:30 Uhr war ich am Pass.
Ich war jetzt eigentlich Abfahrt eingestellt. Nach einigen Metern hinunter müsste ich nach einer Kurve feststellen, dass der Pass gar nicht der höchste Punkt war. Es ging noch bis auf fast 1500m nach oben, bevor dann die sensationelle Abfahrt um 500 Höhenmeter nach unten folgte. Richtig was zum genießen. Nicht zu steil und ohne scharfe Kurven! Die Bremsen habe ich eigentlich nur zum Anhalten für Fotostops gebraucht. Ganz im Hintergrund waren einmal sogar schneebedeckte Gipfel der Pyrenäen zu sehen. Mittagspause an einer Bushaltestelle auf ungefähr 1000m, die nicht nur eine Bank, sondern auch guten Windschutz bot. Danach ging's es weiter durch eine enge Schlucht; einfach super. Dann an einer Gabelung Sperrschilder und ein geschlossenes Tor, die meinen Weg talwärts versperrten. Das Tor ist nicht abgeschlossen. Also erstmal die Karte konsultieren und überlegen. Die Straße nach oben ist ein Umweg und führt eben nach oben. Ob die gesperrte Straße mit dem Fahrrad passierbar ist, lässt sich nicht feststellen. Ich entscheide mich gegen die Abenteuervariante und für eine zusätzliche Bergwertung. Weit unten im Tal sehe ich dann, dass "meine" Straße teilweise nicht mehr existiert. Ob man dort mit dem Rad trotzdem durchkommen kann, bleibt offen. Die Ursache der Baumaßnahmen offenbart sich kurz darauf: eine neue riesige Staumauer. Offensichtlich soll das Tal demnächst geflutet werden und dann liegt die alte Straße im See.
Nach dem Umweg ging es dann weiter. Hübsche Sandsteinfelsen zur Linken; Grand Canyon in klein. Wind inzwischen heftig von vorn und es wird immer dunkler und donnert ab und zu. Da es immer noch etwas bergab geht, setze ich mit mir selber, ob ich das in der Mittagspause gebuchte Hotel vor dem Gewitter erreiche. Bin die letzten 15km in etwas mehr als einer halben Stunde gefahren und habe gewonnen. War zwar schon bedrohlich dunkel und hat gedonnert, aber erst 10 Minuten später hat es geregnet und gehagelt wie aus Eimern. Diese Nachmittagsgewitter sollen auch die nächsten Tage anhalten. Werde deshalb die Strecke bis an die Küste in 3 Etappen planen. Da stehen die Chancen besser, vor den Gewittern am Ziel zu sein.
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